Am 27. März finden in Baden-Württemberg die nächsten Landtagswahlen statt. Schon jetzt entsteht eine Debatte darüber, wie man in Zukunft die Energieversorgung des Landes lenken möchte. Die SPD hat in dieser Hinsicht ganz genaue Pläne. Die Partei kündigte an: Wenn sie bei den Landtagswahlen eine Regierungsbeteiligung erlangt, möchte sie mit der EnBW aus dem Atomkartell der vier großen Energieunternehmen aussteigen. Das betonte Nils Schmid, der SPD-Landesvorsitzende am Sonntag.
Ziel ist der Ausbau regenerativer Energien
Die SPD möchte mit diesem Schritt bezwecken, dass die EnBW zum vorbildlichen Energieversorger wird. Schmid spricht sogar von einer „historischen Chance. Er und die SPD möchten mit dem Unternehmen regenerative Energien fördern und damit die EnBW zu einem starken Partner für die Stadtwerke machen. Schmid hielt fest: „Wir wollen, dass die EnBW die Stromnetze der Zukunft entwickelt, um den Umstieg auf erneuerbare Energien voranzutreiben.“
Landesregierung will EDF-Anteile
Die Landesregierung hatte letzten Montag bekannt gegeben, dass man dem französischen Energieunternehmen EDF 45,01 Prozent seiner Anteile an die EnBW abkaufen will. Es handelt sich hierbei um ein Milliardengeschäft: 4,67 Milliarden Euro kosten die Anteile. Deshalb muss das Kartellamt die Transaktion erst einmal genehmigen. Ministerpräsident Mappus erklärte aber, dass man sich nur vorübergehend in dieser Richtung engagieren möchte. Die EnBW soll über kurz oder lang an die Börse gebracht werden. Auf das operative Geschäft des Unternehmens möchte man keinen Einfluss nehmen. Der Sprecher der SPD betont dabei, dass man bei einer Regierungsbeteiligung die EnBW stärker politisch lenken möchte, um die Nutzung von Ökostrom zu unterstützen. Wir dürfen also auf die Landtagswahlen in Baden-Württemberg gespannt sein. Denn erst danach werden wie wissen, in welche Richtung der Energiekurs des Landes geht.