Der Kofler Energies Club mit Sitz in Berlin startete zum 7. Oktober 2010. Der Club wirbt unter den Verbrauchern mit einer Energie-Einspar-Garantie, die den jährlichen Mitgliedsbeitrag übersteigen soll. Ob es funktioniert, wird sich zeigen müssen.
Wer steckt dahinter und worum geht es?
Dr. Georg Kofler, der ehemalige ProSieben-Chef, und Dr. Peter Vest sind die führenden Köpfe des Clubs. Nach Angaben des Unternehmens wurde bereits die gewaltige Summe von 50 Millionen Euro investiert. Mehr als 600 Club-Mitarbeiter wären bereits damit beschäftigt, sich um die Energie-Angelegenheiten der Kunden und um den Club-Aufbau zu kümmern. Bis Ende 2011 möchte man aus den Kinderschuhen heraus und in die schwarzen Zahlen kommen. 2012 sollen es dann den ehrgeizigen Zielen des Clubs entsprechend mehr als eine Million Club-Mitglieder geben, von denen laut Planung bis zu 60 Prozent in den hauseigenen Energie-Tarif wechseln sollen.
Kosten und Teilnahmevoraussetzungen
Die Mitgliedsgebühr liegt bei 75 Euro. Der Club garantiert allen Mitgliedern eine Kosteneinsparung von 150 Euro pro Jahr. Einsparungen im mittleren dreistelligen Bereich sollen aber keine Seltenheit sein. Der Club beschäftigt sich mit Strom und Gas. Für Wasser gibt es offenbar momentan keine Tarif-Planung. Zunächst richtet sich das Angebot an Geschäftskunden und dann auch an Privatkunden und zwar bevorzugt an Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern bzw. bis zu drei Wohneinheiten.
Wie soll das funktionieren?
Durch Aufklärung über Maßnahmen der Energieeinsparung sowie KE Club Einspartarif für Strom und Gas, einen günstigen Tarif für Club-Mitglieder, sollen die versprochenen Einsparungen erzielt werden.
Man möchte der ADAC unter den Energiesparern werden. Mitglieder werden in Fragen der Energieeffizienz beraten, bekommen Hilfestellung bei der Optimierung der Heizkosten und Aufklärung zu günstigen und teuren Tarifen für Gas und Strom. Eine Nebenkostenabrechnungskontrolle ist ebenfalls im Angebot. Das Club-Angebot teilt sich auf in für Mitglieder kostenlose Leistungen, die es teilweise auch telefonisch gibt, und in kostenpflichtige Maßnahmen wie zum Beispiel eine Gebäudeanalyse mittels Thermografie. Energieberatung vor Ort ist grundsätzlich kostenpflichtig, aber nach Angaben des Unternehmens vergleichsweise günstig.
Medienauftritte
Medienkonsumenten können damit rechnen, künftig an vielen Orten mit Angeboten des Clubs konfrontiert zu werden. Publik gemacht wird das Angebot über Online-Dienste wie zum Beispiel das Web-Angebot der Bild, Web.de oder GMX.de. Dazu kommen PR- und Werbemaßnahmen in allen Medien. Zusätzlich hofft man natürlich auf Mundpropaganda. Der Club ist der erste seiner Art. Es wird sich zeigen müssen, ob die Kunden bereit sich, für derartige Leistungen einen festen Jahresbeitrag zu bezahlen.
Nachtrag
Am 11.02.2011 ließ die Kofler Energies Gruppe verlauten, man ziehe sich aus dem Privarkundengeschäft zurück. Begründet wurde diese Entscheidung mit der fehlenden Markakzeptanz. Offensichtlich hat Koffler nicht die erwartete Menge an Kunden generieren können, die breit waren, sich für 75,- Euro Mitgliedsbeitrag beraten zu lassen. Ein Teil dieser Beratung bestand meines Erachtens daraus, neue Strom- und Gastarife zu vermitteln, wobei anscheinend nicht der gesamte Markt sondern nur ausgewählte Energieversorger, mit denen Kooperationsvereinbarungen bestanden, berücksichtig wurden. Solche Vergleiche lassen sich im Internet und auch hier im Portal von jedem Interessenten kostenlos selber durchführen, ohne Anbieterbeschränkunk versteht sich.