Der ursprüngliche Pakt zwischen dem russischen Exporteur von Erdgas, Gazprom und BASF, der bereits seit 20 Jahren besteht, soll erweitert werden, so Alexeij Miller, Chef von Gazprom. 1990 wurde mit der Gründung von Wintershall, einer gemeinsamen Firma, der Pakt begonnen. Damals ging es lediglich darum, russisches Erdgas nach Deutschland zu importieren. Inzwischen arbeiten Gazprom und BASF seit einigen Jahren europaweit zusammen. Das gemeinsame Ziel, Gasvorkommen zu finden und dieses Gas zu fördern soll nun aber auf die ganze Welt ausgeweitet werden. Dies bestätigte auch Jürgen Hambrecht, Chef von BASF auf der Jubiläumsveranstaltung.
Pakt macht angeschlagenem Ruhrgaskonzern zu schaffen
Die Position des Erdgaskonzern Ruhrgas, einer Tochter von Eon, ist auch so angeschlagen. Zwar gilt Ruhrgas bislang noch als zweitgrößter Gasimporteur von Russland nach Deutschland, aber durch den erweiterten Pakt könnte diese Stellung in Gefahr sein. Denn Wintershall nimmt schon jetzt die Position direkt hinter Ruhrgas ein und besitzt mehr Beteiligungen an Gasfeldern aus Russland. Vor einiger Zeit wurden bereits Gerüchte Laut, dass EON an einen Verkauf seiner Tochtergesellschaft Ruhrgas denke. EON gab dazu allerdings keine offizielle Stellungnahme ab.
BASF will andere Kooperationen ebenfalls ausweiten
Nicht nur der Pakt zwischen Gazprom und BASF wird erweitert, sondern auch andere Kooperationen von BASF sollen erweitert werden und neue hinzukommen. Angestrebt wird von BASF unter anderem eine Zusammenarbeit mit South Stream, so Gerhard Schröder. Der Ex-Kanzler ist inzwischen bei Nordstream, der Ostsee-Pipeline, Chef des Aufsichtsrates und würde eine Zusammenarbeit nur befürworten.
Gazprom sucht gleichzeitig nach neuen Lieferanten
Während BASF sich um neue Kooperationen bemüht, kümmert sich der russische Exporteur von Erdgas um neue Lieferanten für Erdgas. Dabei wird die Orientierung mehr auf Indien und China ausgedehnt. Eine Vereinbarung über Gaslieferungen des Energiekonzerns CNPC aus China wurde kürzlich schon getroffen.
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