Wer arbeitslos ist und auf Kosten des Staates und schlussendlich der Gemeinschaft lebt hat es nicht leicht, denn das Geld wird für alle täglich anfallenden Ausgaben genau berechnet. Einen Großteil der anfallenden Kosten macht da neben Miete und Heizung auch der Strompreis aus und genau da liegt das Problem.
Während die Kosten für Strom seit zehn Jahren steigen, hat sich daran der Satz an Harz4-Leistungen nicht angepasst. Die Folge daraus, die Bezugsempfänger müssen immer mehr Geld von den ohnehin knapp bemessenen Leistungen abzwacken. Durchschnittlich gibt jeder Deutsche 37,97 Euro im Monat für Strom aus. Sven Gärtner, Geschäftsführer der gemeinnützigen Schuldnerberatung in Berlin rechnet vor, dass Harz4-Empfängern für die Zahlung ihres Stroms aber nur 22,62 Euro monatlich zugedacht werden. Das macht eine Differenz von 15,35 Euro.
Da fragen sich natürlich nicht nur die Harz4-Empfänger selbst, wie das zu leisten ist. Einzige Lösung für Viele, die Differenz muss aus anderen Einteilungsbereichen gedeckt werden. Damit auf dem Konto keine Schulden entstehen, muss das benötigte Geld also an Dingen wie Essen, Trinken und Kleidung eingespart werden. Wer schon einmal eine Zeit von Harz4 gelebt hat, der weiß allerdings, dass auch diese Leistungen mehr als dürftig bemessen sind und deshalb kaum zum Leben reichen. Trotzdem liegt der Stromverbrauch von Harz4-Emfängern im Durchschnitt höher, als der von Erwerbstätigen, denn die sind den ganzen Tag daheim und verbrauchen damit logischerweise auch mehr Strom. Eine Art moderner Teufelskreis.
Um den zu Durchbrechen müssten die Harz4-Beträge an den Bedarf angepasst werden und gehören neu berechnet. Aktuell ein heißes Thema, denn die Diskussionen zur Erhöhung der Leistungen laufen und füllen ganze Spalten in der Presse. Und das nicht zuletzt auch wegen der entdeckten Differenzen bei den Ausgaben für Energie. Der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, aber die Gespräche laufen und die Ergebnisse bleiben abzuwarten.