Ein Traum für viele Privathaushalte und Firmen. Keine lästigen Kabel und Steckdosen mehr, die nicht nur unschön aussehen, sondern sich auch gerne mal verknoten und zur gefährlichen Stolperfalle werden können. Die Zukunft soll im kabellosen Strom liegen.
Das hat sich zumindest das „Wireless Power Consortium“ zur Aufgabe gemacht. Rund 50 Unternehmen gehören dazu und möchten eines erreichen, den „Qi Low Power Standard“. Das bedeutet nichts anderes als rund um die Uhr und von überall her Strom aus der Luft zu beziehen und deshalb in Zukunft ganz ohne Kabel und Steckdosen auszukommen. Noch ist das Zukunftsmusik. Geplant ist, den Strom mittels elektromagnetischer Strahlung aus der Luft zu filtern und ihn dann in Leistung am Gerät selbst umzusetzen.
Daran forscht auch das „Massachusetts Institute of Technologie“, kurz MIT. Das Projekt trägt denn klangvollen Namen „Witricity“ und ist zumindest im Labor bisher überaus erfolgreich. Unter Versuchsbedingungen ist es so möglich, satte 5000 Watte von der Energiequelle zu einem Empfänger zu übertragen. Der Schlüssel liegt im uralten Prinzip des Magnetismus. Sich voneinander abstoßende Pole erzeugen durch diesen Prozess Energie, die wird abgegeben und lässt sich durchaus zur Erzeugung von Strom verwenden. Einziges Problem dabei, noch müssen die Energiequellen ausgesprochen groß sein, um wenige Kilowattstunden Energie zu erzeugen, also für die Versorgung eines ganzen Hauses beispielsweise noch absolut ungeeignet.
Kleine Erfolge existieren aber bereits seit einigen Jahren auf dem Markt. So werden elektrische Zahnbürsten und Handys nach dieser Vorgehensweise neu mit Energie aufgeladen. Allerdings sind sie dafür sehr nah an der Energiequelle und es fließen, wenn es hoch kommt, gerade einmal fünf Watt. Noch bleibt also einiges zu tun.
Kritikerstimmen werden aber jetzt schon laut, denn sie befürchten große gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den damit erzeugten Elektrosmog in der Luft. Aussagekräftige Beweise gibt es dafür derzeit allerdings noch nicht, das bestätigt auch Schatz, der Vorsitzende von „Witricity“. Es seien „keine negativen Effekte von Magnetismus auf den menschlichen Körper erwiesen“.