Kaum hat Angela Merkel ihre Energie-und Bildungsreise angetreten, schlägt der Wind Richtung Sturm. Zwar möchte die Kanzlerin einen möglichst schnellen Ausstieg aus der Atomenergie, allerdings gibt es da auch noch den Appell „Mut und Realismus für Deutschlands Energiezufuhr“.
Zur Unterzeichnung des Appells haben sich insgesamt 40 Politiker, Journalisten und führende Unternehmer zusammengeschlossen und möchten damit ihre Position gegen eine rasche Beendigung der Atomenergie demonstrieren. Auch Merkel fühlt sich von dieser neuen Richtung angesprochen. Doch warum plötzlich diese neue Richtung, waren doch Auftrag und Ziel dieser Energiereise die Sichtung der Möglichkeiten zum schnellen Ausstieg aus Atomenergie?
Fakt ist, um den Ausstieg aus der Atomkraft wirklich zu schaffen muss gewährleistet sein, dass die Anlagen zur Produktion von erneuerbaren Energien den Energiebedarf für ganz Deutschland allein stemmen können. Angedacht ist dies bis 2020, doch bis jetzt ist dieses Vorhaben noch nicht zu schaffen. Die Unterzeichner des Appells haben Zweifel, dass die komplette Abdeckung des Energiebedarfs nur allein aus erneuerbaren Quellen wie Windkraft, Solar und Wasserkraft zu schaffen ist. Darüber hinaus ist weiter unklar, ob bei der Umstellung zu dem frühen Zeitpunkt auch keine Lücken bei der Energiezufuhr entstehen werden, denn noch existiert dieser Gedanke nur auf dem Papier und wurde in der Realität so noch nie umgesetzt. Drittens und letztens bleibt weiterhin ebenso noch zu klären, welche Kosten da auf die Energiebetriebe und die Verbraucher zukommen werden. Schon jetzt steigen die Preise für Strom und Gas stetig an und ein Ende ist noch nicht in Sichtweite gerückt. Ein Grund für den derzeitigen Anstieg ist in den Mehrkosten für die Einspeisung von Ökostrom zu sehen, denn das kostet mehr, als die Haushalte nur allein aus Atomkraft und Kohlekraft zu versorgen. Wie viel mehr wird es dann erst die Verbraucher kosten, wenn die komplette Energie nur noch aus erneuerbaren Energien gewonnen wird? Ganz abgesehen davon, was die Kosten auf staatlicher Seite angeht, denn noch wird Ökostrom staatlich gefördert und mit speziellen Abschreibungen belegt.
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