Vonseiten des Stromkonzerns Vattenfall, der sich vollständig im Besitz des schwedischen Staates befindet, wird ein möglicher Ausverkauf dementiert. Kritik an Vattenfall wird aber nicht nur in der schwedischen Heimat geübt. Es steht fest, dass das Unternehmen mehr Umweltfreundlichkeit aufbringen und zudem kräftig Kosten einsparen muss. Die Niederlassungen in Schweden, den Niederlanden und in Deutschland sind nicht betroffen.
Vattenfall schrumpft sich gesund
Nach einer langen Phase der Expansion besinnt man sich bei Vattenfall wieder auf die Kerngeschäfte. Es gab unter anderem personale Konsequenzen an der Führungsspitze. Die Gründe für den mangelnden Erfolg sieht Vattenfall in der zunehmend beliebten und gerne genutzten Windenergie, die auf den Strompreis drückt sowie der europaweit geringeren Nachfrage. In den kommenden Jahren müssen die Investitionen eingeschränkt und die operativen Kosten gesenkt werden. In Polen und Dänemark werden Kraftwerke verkauft und Arbeitsplätze gestrichen.
Kein Rückzug aus dem deutschen Kohle- und Atomgeschäft
Deutschland gehört zum Kerngeschäft der Vattenfall Europe, dem Tochterunternehmen des Großkonzerns. Trotz Protesten will Vattenfall am Braunkohle-Abbau in der Lausitz festhalten. Auch der Bau des Kohlekraftwerks in Hamburg Moorburg wird fortgesetzt. Das Engagement in Sachen Atomkraft wird auf deutschem Boden sogar noch ausgeweitet und das trotz diverser technischer Probleme, die für die schlechte Ertragslage verantwortlich gemacht werden. Vattenfalls Verteidigung für den weiteren Einsatz der Atomkraft ist der nicht vorhandene CO2-Ausstoß dieser Art der Energiegewinnung.
Vattenfall muss grüner werden
Der Druck in der schwedischen Heimat ist dieser Tage immens. Vor allem auf die mangelnde Umweltfreundlichkeit Vattenfalls wird scharf geschossen. Der Unternehmensname bedeutet in der deutschen Übersetzung so viel wie „Wasserfall“. Kritiker sind der Meinung, Vattenfall solle sich auf umweltfreundliche Technologien konzentrieren. Vattenfall wird in den kommenden Jahren wohl verstärkt neben der in der Kritik stehenden Investition in Atomkraft, auch in den Bereichen Wind- und Wasserkraft, sowie Energie aus Biomasse und Naturgas vorankommen müssen.