Der schwedische Konzern Vattenfall war wegen des Festhaltens an der Atom-Politik in Deutschland arg kritisiert worden. Vattenfall solle „grüner“ werden und sich auf die Bedeutung des Konzernnamens konzentrieren. Vattenfall bedeutet in Übersetzung nämlich Wasserfall, was sich eben auf Wasserkraft bezieht. Nun hat Vattenfall zwar kein Wasserkraftwerk gebaut, aber einen mega-großen Meeres-Windpark.
Strom für 200.000 Haushalte
In einer feierlichen Zeremonie, an der auch der britische Umweltminister Chris Huhne teilnahm, wurde der Windpark am vergangenen Donnerstag eingeweiht und in Betrieb genommen. Der Meeres-Windpark bringt eine geplante Leistung von 300 Megawatt mit und ist für die Versorgung von 200.000 Haushalten mit umweltfreundlichem Strom ausgelegt. „Thanet“ liegt vor der Küste Ostenglands, genauer gesagt 12 Kilometer vor der Küste der Grafschaft Kent. Der Offshore-Windpark umfasst 100 Windräder, von denen jedes beeindruckende 115 Meter hoch ist. Die Kosten dafür belaufen sich nach Angaben des Sprechers von Vattenfall auf rund eine Milliarde Euro. Derzeitig ist das Projekt „Thanet“ der weltgrößte Park seiner Art, er übernahm diesen Titel von einem dänischen Vorgänger. Allerdings entstehen dieser Tage in Großbritannien mehrere weitere Windparks, die „Thanet“ bald überholt haben werden. Einer davon befindet sich in der Nähe der Mündung der des bekannten Flusses Themse.
Großbritannien holt auf beim „grünen“ Strom
Die Briten waren in Sachen „grüner“ Strom ins Hintertreffen geraten. Von den seitens der EU für 2020 angepeilten 20 Prozent „grünem“ Strom waren man dort mit einem Anteil von nur sechs Prozent weit entfernt. Die sich mittlerweile nicht mehr an der Spitze der Regierung stehende Mannschaft hatte vor ihrer Abwahl die Wege freigemacht für entsprechende Programme zur Förderung der Windkraft. Es flossen Milliarden in diese Projekte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Rund um Großbritannien wurden so viele Offshore-Windenergie-Anlagen gebaut, dass die Briten nun alle die Nase vorn haben.