Eine im Auftrag von Österreich durchgeführte Studie kommt zum Ergebnis, dass das AKW Isar I umgehend stillgelegt werden sollte. Eine Laufzeitverlängerung muss unbedingt vermieden werden. Das bayrische Umweltministerium wies die Studie als haltlos zurück. Dass Isar I allerdings einer der ältesten Meiler Deutschlands ist und in Sachen Sicherheit wohl nicht unbedingt Weltklasse, das lässt sich nicht bestreiten.
Österreichs Veto zur Laufzeitverlängerung
Isar I liegt bei Landshut und damit nicht all zu weit von der österreichischen Grenze entfernt. Im Falles des Falles eines Super-GAUs würde Radioaktivität unter anderem durch die Isar in die Donau und auf diesem Weg nach Österreich gelangen. Es ist verständlich, dass die Österreicher über die geplante Laufzeitverlängerung so gar nicht begeistert sind. Man hat nun eine Studie in Auftrag gegeben, die sich den Zustand von Isar I ansehen und beurteilen sollte, ob eine Laufzeitverlängerung schadlos möglich wäre. Das Fazit der Studie ist vernichtend. Isar I ist seit 1977 am Netz. Eigentlich sollte Isar I planmäßig bis 2011 laufen. Nach den aktuellen Beschlüssen der deutschen Bundesregierung wird die Laufzeit des AKW wesentlich verlängert. Die Auftraggeber der Studie brachten die Ergebnisse zu Ohren der AKW-Gegner und wollen die Studie so schnell wie möglich der deutschen Bundesregierung zugänglich machen. Das alles geschieht in der Hoffnung, dass das AKW so schnell wie möglich vom Netz genommen wird.
Kritikpunkte
Man befürchtet, dass die Schweißnähte im Druckbehälter des Reaktors nicht halten werden und daher einer möglichen Explosion nicht Einhalt gebieten würden. Man fürchtet also den Supergau. Überprüft werden können die Aussagen der Studie allerdings nicht, denn bei laufendem Betrieb ist der Reaktor nicht betretbar. Die Studie sieht in der Materialermüdung und in eventuell auftretendem menschlichem Versagen mögliche Risikofaktoren.
Bayrisches Umweltministerium widerspricht
Vonseiten der bayrischen Umweltexperten wird die Studie mit aller Entschiedenheit als haltlos, falsch und auch als unseriös zurückgewiesen. Isar I steht allerdings nicht zum ersten Mal im Zentrum der Kritik, denn immerhin ist der Reaktor schon seit 33 Jahren am Netz und eben nicht mehr der jüngste.