In NRW planen die Stadtwerke einen neuen Coup und wollen den Versorger Steag kaufen. Somit würden sie zu einem der ganz großen Spieler im Strombusiness aufsteigen. Die kommunalen Betriebe legen in sämtlichen Bundesländern stetig zu. Die Regierung in NRW möchte ihnen jetzt noch zu weiterer Macht verhelfen. Die Kritiker hingegen befürchten krasse Nachteile für die angeschlagene Privatwirtschaft.
Das Bieterverfahren geht in die Endrunde beim fünftgrößten deutschen Stromerzeuger Steag. Hier hat zurzeit das Konsortium der Stadtwerke ganz klar die Nase vorne. Die Strategie der Stadtwerke, zu welchen Duisburg, Dortmund, Bochum, Essen, Dinslaken und Oberhausen gehören, überzeugte nach Zeitungsinformationen nicht nur die Regierungen in Düsseldorf und Berlin. Auch de Gewerkschaft IG BCE stehen voll hinter dem strategischen Konzept der Stadtwerke.
Der nächste Versuch
Das die Stadtwerke des Ruhrgebietes sich zu Konzernen aufschwingen wollen ist nicht das erste Mal. Das bekannteste Beispiel ist der größte deutsche Wasserversorger Gelsenwasser, der bereits 2003 von den Stadtwerken Dortmund und Bochum aufgekauft wurde. Der NRW-Landtag ist jetzt aktuell dabei zu streiten, ob eine erneute große Fusion, wie sie es jetzt durch den Kauf der Steag sein soll, überhaupt gewünscht ist.
Die Politik ist gespalten
Geht es um den Kauf des Steag Konzernes durch die Stadtwerke, ist die Politik gespalten. Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte es einst den kommunalen Unternehmen aus guten Gründen untersagt, der Privatwirtschaft Konkurrenz zu machen. Die rot-grüne Minderheitsregierung möchte dies jetzt zurückdrehen und auch innerhalb der CDU hat sich der Wind gedreht und es herrscht Uneinigkeit. Hier wird die Meinung vertreten, dass es nicht sein darf, dass die Stadtwerke aus den Nachbar-Bundesländern in NRW Strom verkaufen, während die NRW-Stadtwerke dies umgekehrt nicht dürften. Es darf hier gespannt sein, ob es zum Kauf der Steag durch die Stadtwerke kommen wird. Vielleicht schiebt die aktuelle Landesregierung hier auch noch in letzter Minute einen Riegel vor. Dann geht das buhlen um den Konzern weiter.