Vorhang auf für ein neues Netz zur Produktion von grünem Strom. Bereits heute liefern die Windräder rund um die Nordsee genügend Strom für ungefähr 500.000 Haushalte. Doch sie könnten theoretisch viel mehr liefern.
Das Problem: Es kann einfach nicht mehr Energie in die Netze eingespeist werden, ohne dass es zu Überlastungen kommen würde. Aus diesem Grund schalten sich bei zu viel Wind die Windanlagen kurzerhand ab. Es bräuchte europaweit neue Netze, die dieser Spannung gewachsen wären und die sind kaum zu finanzieren.
Das perfekte Argument für die Stromanbieter, bei den alt bewähren fossilen Brennstoffen zu bleiben. Noch stecke die Erzeugung von erneuerbarer Energie noch in den Kinderschuhen und anhand solcher Problematiken sei ja klar abzugrenzen, dass eine alleinige Versorgung durch Ökostrom für ganz Deutschland nicht umzusetzen sei. Deshalb liefern heute immer noch rund 85 Prozent der Energie die heftig umstrittenen Atomkraftwerke. Trotz aller Bemühungen und milliardenteurer Projekte macht der Ökostrom gerade einmal 15 Prozent aus. Das ist eindeutig zu wenig, um in naher Zukunft komplett auf den grünen Strom zu setzten, da sind sich führende Energiekonzerne und Politiker wie Kanzlerin Merkel einig.
Die Frage ist, wie diese Probleme behoben werden können und vor allem, wie lange es noch bis zur kompletten Umstellung auf erneuerbare Energien dauern wird? Die Ziele sind hoch gesteckt. Bis 2020 sollen bereits 40 Prozent unserer Energie aus Windkraft, Wasserkraft oder Solaranlagen gewonnen werden. Und Deutschland denkt weit über seine eigenen Grenzen hinweg. Im nächsten Jahr wollen sie sich mit Norwegen vernetzen und auch bis nach Nordafrika gehen Bündnisse mit Energieproduzenten. Erklärtes Endziel: Eine hundertprozentige Umstellung aller Haushalte in diesem Land auf Ökostrom. Andere Länder sollen folgen, damit so auch auf lange Sicht betrachtet die Energieversorgung der Bevölkerung gesichert werden kann. Fossile Brennstoffe werden irgendwann erschöpft sein und die Vorräte der Erde aufgebraucht. Dann muss es möglich sein, sich komplett auf erneuerbare Energien zu verlassen, um nicht irgendwann im Dunkeln zu sitzen.