Vattenfall will die beiden Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel wieder in Betrieb nehmen.
Das bestätigt die Sprecherin von Vattenfall Barbara Meyer-Bulkow gegenüber WELT als Antwort auf einen kürzlich dort erschienenen Artikel. Die beiden Werke Brunsbüttel und Krümmel liegen an der Elbe und sollen schon in bald ans Netz gehen und damit Tausende von Haushalten mit Strom versorgen.
Ein entsprechender Antrag für das Kraftwerk Krümmel soll noch bis Ende diesen Jahres eingereicht werden, denn die Arbeiten am Werk sind in der Endphase. Das Atomkraftwerk Brunsbüttel soll dann bis spätestens zum Ende des Jahres 2011 folgen. Ganz so euphorisch wie Vattenfall gehen mit dieser Nachricht nicht alle Bundesbürger um und so gibt Emil Schmalfuß, der Justizminister von Schleswig Holzstein zu bedenken: „Als Reaktorsicherheitsminister kann ich hierzu nur sagen, dass ich mich nicht an solchen zeitlichen Spekulationen beteiligen werden.“
Allein für Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten von Krümmel wurden nach Angaben von Barbara Meyer-Bulkow ungefähr 390 Millionen Euro ausgegeben. Bei Brunsbüttel waren es allein in dem Zeitraum von 2007 bis 2009 knapp 300 Millionen Euro. Ein Ende der Ausgaben ist noch nicht abzusehen. Vattenfall ist trotzdem weiter zuversichtlich, dass die Sanierungsarbeiten sich lohnen werden und geht auch davon aus, zumindest Krümmel in nächster Zeit fertigstellen zu können. Wie lange es dann letztendlich braucht, um die entsprechenden Anträge einzureichen und wie kooperativ sich die bei der Bewilligung gezeigt wird, bleibt vorerst abzuwarten.
Wann immer ein Atomkraftwerk wieder in Betrieb genommen wird, bleiben Zweifel. Gerade wenn doch eigentlich von der Regierung beschlossen wurde, in Zukunft ganz auf den Strom aus den Atomkraftwerken zu verzichten und somit alle Haushalte in Deutschland ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft zu versorgen. Aktuell stehen die Chancen für Vattenfall gut, dass sich dieser Aufwand trotz der aktuellen Ökowelle lohnen wird, denn noch kommen rund 50 Prozent des benötigten Stroms für einen Privathaushalt in diesem Land aus Atomkraftwerken.